Übersetzungskonflikte
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Organisationen als Übersetzungsagenturen

Organisationspraxis als Übersetzungspraxis

Im Zentrum dieses Teilprojekts steht die Frage der vermittelnden Funktion von Organisationen bei Übersetzungsprozessen. Dabei ist die Hypothese leitend, dass Konflikte unterschiedlicher Sachlogiken in zeitliche Entscheidungsprobleme übersetzt werden können und dass Organisationen per se Orte sind, die sich durch den praktischen Umgang mit nicht zu eliminierender Unterschiedlichkeit auszeichnen. Das Projekt möchte analysieren, wie beispielsweise durch die praktische Zurechnung auf Organisationen, die Adressierung von Organisationen als Akteure, die Prozesshaftigkeit von Verfahren in Organisationen usw. gesellschaftliche Differenzierung mitvollzogen wird und wie die dabei entstehenden Konflikte gelöst, verschoben und verändert werden. Empirisch wird es darum gehen, einerseits Übersetzungspraxen in Organisationen zu untersuchen – hier wird die Praxis von Palliativstationen in Krankenhäusern als Fallstudie dienen – und andererseits Übersetzungspraxen, die diskursiv Organisationen in unterschiedlicher Weise adressieren, in den Blick zu nehmen – hier ist die Debatte um Beschneidung empirische Grundlage. Die theoretische Herangehensweise setzt dabei an neoinstitutionalistischen, akteur-netzwerk- und systemtheoretischen Einsichten zur Organisationspraxis als Übersetzungspraxis an.

Dr. Victoria v. Groddeck